Wednesday, May 18, 2016

Der Süden der USA



Soo liebe Leute, nun ist es ja schon eine Weile her dass wir uns hier gemeldet haben.
Der Grund dafür ist relativ simpel. Im Süden der USA ist einfach nix los :)

Die ersten zwei Wochen nach Miami haben wir es deshalb mal etwas ruhiger angehen lassen.
Ein paar Tage in unterschiedlichen Motels verbracht, uns kleinere Städte angeguckt und auch mal etwas entspannt.

Die Städte der Südstaaten unterscheiden sich stark von den Riesenmetropolen des Nordens und an der Ostküste. Den Unterschied haben wir sofort gemerkt, als wir an der Kulturhauptstadt des Südens ankamen - New Orleans.

 

Im sogenannten "French Quarter" stehen noch Häuser wie sie schon in der Kolonialzeit im 18. Jahrhundert standen. Da kommt gleich ein gewisses Wild West Feeling auf .. müssten halt nur Kutschen anstelle der ganzen Autos stehen.

Das beste am Süden ist jedoch eindeutig die Natur. Wir haben uns auf unseren langen Strecken einfach mal von Schildern treiben lassen und sind so auf den eher unbekannten aber sehr schönen Turner Falls State Park in Oklahoma getroffen.

Schöne Landschaft, steile Abhänge und alles schön Amerika-typisch völlig ungesichert :)

 


Auf dem Weg durch Texas konnten wir natürlich die Hauptstadt nicht auslassen. Dafür, dass sich Dallas als Wirtschaftsmetropole bezeichnet, sieht es doch eher gemütlich aus.



Überall, wo etwas höhere Häuser stehen, sieht man gleich einen kleinen Park mit Bäumen und Springbrunnen. Im Vergleich zu New York und Chicago schön ruhig und entspannt.


Nachdem wir aus Dallas raus sind haben wir uns endlich entschlossen mal einen Zahn zuzulegen.
Was folgte war wohl der bisher beeindruckendste und zugleich strapaziöseste Teil der Reise.

Am 14. Mai erreichten wir den berühmten Grand Canyon. Zunächst haben wir eine Nacht in einem Hotel im bewaldeten und wilden National Park verbracht.
Als wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum Canyon gemacht haben, hat es uns die Sprache verschlagen.

 

Ein riesiger Krater von mehreren hundert Kilometern länge und mehreren hundert Metern Tiefe und natürlich wieder ohne Zäune oder Mauern. Man kann Problemlos auf hervorstehende Felsen steigen. Ein Schritt zu weit und du bist Popcorn :)

Wir waren uns sofort sicher, dass wir hier entlang wandern müssen. Am Boden des Grand Canyon fließt der Colorado River, ein perfektes Ziel für einen Spaziergang. Dorthin führen zwei Wege, der South Kaibab Trail (hmmmm Kebab) und der Bright Angel Trail mit einer Gesamtlänge von 27,3 Km und einem Höhenunterschied von 1,46 Km.

Natürlich kein leichtes Stück für zwei blutige Anfänger, also haben wir uns erst einmal Beraten lassen. Uns wurde quasi verboten, die Strecke an einem einzigen Tag durchzuziehen (nicht, dass ich mir das zugetraut hätte :), also haben wir uns ein Permit (eine Erlaubnis :) zum Campen am Colorado River geholt und sind am nächsten Tag um 7:30 Uhr in der Frühe mit Zelt und Isomatten bewaffnet losgezogen.

 

Der Weg bergab über den South Kaibab Trail war schon ziemlich anstrengend, doch nichts im Vergleich zur Strecke Bergauf, die wir am nächsten Tag angetreten sind. Die Strecke ist etwas länger und am Anfang noch sehr flach, sodass man sich leicht täuschen lassen kann. Jedoch gibt es Streckenteile die so steil (und viel zu lang) sind, dass man sich fast im Stehen die Nase an Grashälmen säubern kann. Die letzten 300 Meter Höhenunterschied ziehen sich auf gerade mal 2,3 Km, sodass man fast senkrecht läuft. Unterwegs trafen wir immer wieder auf Züge von Eseln, die Menschen und Material den Canyon rauf- und runtergetragen haben. Hier am Grand Canyon ist noch alles altmodisch geblieben, was eine gewisse Romantik mit sich trägt.



Als wir oben ankamen, konnten wir kaum noch stehen. Noch immer fällt es uns sehr schwer zu laufen und der Muskelkater wird sich wohl noch einige Tage hinziehen. Dafür sind wir so schön gewandert wie noch nie im Leben und wahrscheinlich auch nie wieder :)
Wir mussten fast alle 5 Meter anhalten um einfach die gewaltige Landschaft auf uns wirken zu lassen und Bilder zu nehmen.
Hier sind noch ein paar:


 





Na gut das wars dann erstmal wieder von uns. Wer auf die Karte guckt, kann ja vielleicht erahnen, wo es als nächstes hingeht ($$$$).

Viele Grüße und bis bald,

Marcel und Clemens